07. Okt
2023
2023
Eine Hochzeit und ein Todesfall
Anfang Oktober erhielten wir Post aus Indien und neben wichtigen amtlichen Dokumenten zur Verwendung der Spendengelder war auch eine Nachricht dabei, die uns sehr erfreut: Nisha, eine unserer Schülerinnen aus Anugraha und Premanjali wird am 24. Oktober heiraten. Sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Arbeit der Helpers of Mary das Schicksal eines Mädchens dramatisch zum Guten wenden kann!
Nisha wurde 2002 gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Lizzy zu den Marys in Anugraha gebracht. Die verzweifelte und von schwerer Krankheit gezeichnete Mutter konnte nicht für die Mädchen sorgen und ahnte, dass sie schon bald Vollwaisen sein würden. (Artikel vom 14.04.2015 https://www.liftindien.de/lizzy-hat-es-geschafft/)
Unterernährt und ohne Eltern hätten die beiden ohne die Unterstützung der Helpers of Mary, die sie sofort aufnahmen, aufpäppelten und förderten, keine Chance gehabt. Doch so konnten beide, Lizzy und Nisha, in Anugraha die Schule beenden und während Lizzy 2015 als Krankenschwester nach Mumbai ging, absolvierte Nisha noch die Hochschulreife und ein Bachelor Studium. Nun steht sie auf eigenen Füßen und hat nach beruflichen Stationen in Bangalore und Mumbai die letzten beiden Jahre als Lehrerin gearbeitet. Was für ein Aufstieg! Die Marys sind stolz auf ihren Schützling und freuen sich sehr, dass Nisha ihren Weg gefunden hat und nun ihre eigene Familie gründen kann.
Leider gibt es aus Anugraha auch eine traurige Nachricht: Sr. Kalyani, die bereits für Lizzy und Nisha wie eine Mutter war und schon seit 23 Jahren in Anugraha stationiert war, ist im Juli im Alter von 89 Jahren verstorben. Sie war eine feste Konstante in Anugraha für Generationen von Mädchen und eine große Hilfe für die jeweilige leitende Schwester, die alle paar Jahre turnusmäßig die Station wechselt.
„She dedicated her entire life for the downtrodden and the poor. She did not keep anything for herself but she was a generous giver. Always cared and loved the children and the poor. She lived in simplicity and humility, gave motherly care and love to all she met. She was a cheerful person, enthusiastic, thoughtful and self-giving.“ schrieb uns Sr. Josephine anlässlich ihres Todes. Und im August schreibt sie: „We, the sisters and children are missing Sr. Kalyani as no one can fill her place.“