20. Feb.
2025

Besuch aus Deutschland in Premanjali       

Reimar Heucher, langjähriger Spender von LIFT, hat selbst in Indien gelebt und gearbeitet. Anfang Februar war er mit seiner Frau in Premanjali zu Besuch. Seine Eindrücke teilt er mit uns in einem bebilderten Bericht:

„Für den Besuch bot sich der Sonntag an, da die Mädchen nur an diesem Tag nicht zur Schule gehen. Das Gebäude ist in einem exzellenten Zustand und die gesamte Anlage ist videoüberwacht.

Garten und Gebäude in Premajali sind in einem sehr guten Zustand.

Der Empfang war sehr herzlich.

Herzlicher Empfang in Premanjali.

Sister Lourdes, Sister Rosemary und Sister Arpana legten uns dar, in welche Klassen die Mädchen gehen, wer in die 11. und 12. Klasse am Pre-University-College und wer schon den Bachelor am St. Philomena College macht. Die Studiengebühren für alle Mädchen betragen 800.000,- Rupien (ca. EUR 9.400) pro Jahr und werden von den Helpers of Mary übernommen, finanziert aus den Spenden von LIFT e.V.

Die Mädchen führten ein sehr schönes und vielfältiges Programm auf:

  1. Tänze zu Bollywood-Melodien und US-Hits.
  2. Ein selbst geschriebenes Theaterstück, das in autobiografischen Szenen darstellt, wie die Kinder in die Heime der Helpers of Mary gelangten und wie viele Schwierigkeiten zu überwinden waren. Die Mädchen wollten unbedingt in die Heime (und die Schule besuchen), damit sie eine Chance im Leben erhalten. Widerstand kam meistens von den Vätern, die in vielen Fällen dagegen und häufig alkoholabhängig waren. Die Sisters wurden von den Mädchen sehr gelobt für ihre Arbeit.
  3. Die Mädchen haben sehr viele Medaillen im Sport und in Sprachwettbewerben gewonnen. Wir durften die Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen plus Urkunden überreichen. Eine klasse Leistung auch der Schwestern, die das großartig unterstützt haben!

    Übergabe der Medaillen und Urkunden.

  4. Eine ehemalige Schülerin kam extra aus Bangalore angereist. Sie hat jetzt einen Job im IT-Bereich und verdient ca. 20.000,- Rupien (EUR 235) pro Monat, wovon sie selbstständig leben kann.
  5. Anschließend hielten meine Frau und ich eine kurze Rede, in der wir ausdrücken konnten, wie beeindruckt wir von den Leistungen der Mädchen und der Schwestern sind.
  6. Das ganze Programm endete mit einem Tanz für alle. Hier wurde deutlich, wie viel Energie in den jungen Frauen steckt. Die werden es schaffen!

Das Heim Premanjali wurde 2001 gegründet und Sister Arpana war von Anfang an mit dabei. Nächstes Jahr steht das 25-jährige Jubiläum an. Einmal im Jahr treffen sich die Ehemaligen und aktuellen Mädchen in Premanjali. Eine herrscht große Verbundenheit!

Der Alltag der Mädchen beginnt morgens um 6 Uhr. Um 8:15 Uhr ist die Abfahrt zum College und dann kommen sie zwischen 16.30 Uhr und 18 Uhr zurück von der Schule. Das gilt von Montag bis Samstag und ist ein volles und hartes Programm. Aber man sieht den Erfolg. Die Mädchen kommen aus allen Teilen Indiens und sprechen verschiedene indische Sprachen. Alle sprechen hervorragendes Englisch. Auf dem Gelände in Premanjali darf nur Englisch gesprochen werden. Bei Nichtbeachtung wird eine Gebühr von 5 Rupien fällig.

Garten

Der Garten im hinteren Teil des Geländes ist sehr wild und es wird wegen Wassermangels kaum etwas angebaut. Der vordere Bereich ist sehr gepflegt und es wachsen viele Früchte und Gemüse, da hier bewässert werden kann. In den Sommermonaten versiegt die eigene Quelle und es muss Wasser durch Tankwagen hinzugekauft werden. Die Quelle hat eine Tiefe von 300 Metern, aber im Sommer reicht selbst das nicht aus. Mit einer Wünschelrute wurde eine neue Stelle für einen Brunnen gefunden, aber aus Kostengründen wurde der neue Brunnen noch nicht realisiert.

Ein richtiges Highlight ist die Mauer rund um das Gelände, die vor einem Monat gebaut wurde. Sie war zwar teuer, ist aber enorm wichtig für die Sicherheit. Somit kommen keine ungebetene „Gäste“ auf das Gelände. Auch der Schutz vor Tieren wie Schlangen ist nun viel besser.

Die neu errichtete Mauer um das Gelände in Premanjali hält ungebetene Gäste fern.

Abschließend möchte ich betonen, dass die Kinder die Sisters enorm wertschätzen. Die Mädchen sind sehr selbstbewusst und lachen viel.

Ein tolles Projekt!“

Text: Reimar Heucher